Missverständnisse über Bier
Selbst erklärte Bierfreunde – etwa Teilnehmer an Brauerei-Besichtigungen – haben offenbar zu wenig Ahnung davon, dass Bier eigentlich gesund ist. Charles Bamforth, der Vorstand des Instituts für Ernährungswissenschaft an der University of California in Davis[1] erklärte bei der Jahrestagung des Institute of Food Technologists, dass Biertrinker meinen, Wein sei gesünder als Bier. Er befragte 325 Besucher amerikanischer Großbrauereien und kam zu dem Ergebnis, dass Rotwein als gesünder als Weißwein eingeschätzt wird, danach kam Light Beer, Lager und schließlich dunkles Bier. Bamforth: „Beer, if you looked at it holistically, is healthier than wine. But it is not perceived that way.” Diese falsche Wahrnehmung gehe sogar so weit, dass ein befreundeter Arzt (!) ihm gesagt habe, er trinke kein Bier, weil es zu viel Fett enthalte. Nur zur Sicherheit erklärte er den versammelten Ernährungswissenschaftern, dass Bier überhaupt kein Fett enthalte. [2]
Ernährungswissenschafter haben nämlich oft seltsame Ansichten von Bier: So wird der von vielen Beratern für das Abnehmen (Montignac-Diät) herangezognen glykämische Index von Bier mit 110 angegeben – wegen des angeblich hohen Maltosegehalts. Dass die Maltose zwar in der Bierwürze enthalten ist, nicht aber im fertig vergorenen Bier, wird dabei ignoriert.[3] Es kann nicht schaden, bei Gelegenheit auf solche Unstimmigkeiten, die der ganzen Bierbranche schaden, hinzuweisen.
[1] korrekterweise ist anzumerken, dass Professor Bamforths Professur von Anheuser-Busch finanziert wird. Er ist auch Autor der Bücher “Beer: Health and Nutrition“ und "Standards of Brewing: Formulas for Consistency and Excellence".
[2] „Beer healthier than wine“, in: IFT-Newsletter, June 28, 2006 - http://www.ift.org/cms/?pid=1000363
[3] etwa unter: http://www.gsfood.ch/Kohlenhydrate.html#glykaemischer_index
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