6.2.05

Weniger von der Pilslegende aus Wernesgrün

Der Leipziger Volkszeitung ist zu entnehmen, dass die Wernesgrüner Brauerei im Jahr 2004 verhältnismäßig starke Absatzeinbußen hinnehmen musste. Wernesgrüner ist eine gut positionierte Pilsmarke aus den neuen Bundesländern, sie gehört seit 2002 zur Bitburger-Getränkegruppe. Der Ausstoß betrug im Vorjahr knapp 590.000 Hektoliter, etwa 23.000 Hektoliter weniger als im Jahr davor. Das Minus von 3,9 Prozent liegt über dem Rückgang des Gesamtmarktes (minus 1,9 Prozent) - vor allem ist das auf Rückgänge im Einweg-Gechäft zurückzuführen. Gestiegen ist der Fassbierausstoß, das Geschäft mit Mehrweggebinden und der Marktanteil in Sachsen.Dies dürfte eine gute Basis sein, vor allem wenn man bedenkt, dass auch die Köstritzer Schwarzbierbrauerei (ebenfalls Teil der Bitburger Gruppe) von Frank Siegmund, der nun auch für Wernesgrüner verantwortlich ist, erfolgreich neu positioniert wurde: Köstritzer zog sich zu Beginn der neunziger Jahre auf den thüringischen Heimatmarkt zurück, um mit neu geschöpfter Kraft rasch zu einer nationalen Marke zu wachsen. Die Brauerei in Bad Köstritz erzielte im Jahr 2004 mit 910.000 Hektolitern einen Ausstoßrekord, ziemlich genau die Hälfte des Ausstosses - 446.000 Hektoliter - waren die hochpreisige Spezialität Köstritzer Schwarzbier, weitere 75.000 Hektoliter wurden vom Cola-Schwarzbier-Mischgetränk Bipop verkauft. Im regionalen Markt in Thüringen ist Köstritzer auch mit einem eigenen Pils vertreten.
Mit der Integration der König Brauerei und der Licher Brauerei in die Bitburger Getränkegruppe ging ab dem 1. Oktober 2004 eine neue Vertriebsorganisation an den Start. Der für Marketing und Vertriebskoordination verantwortliche Geschäftsführer Peter Rikowski wurde dazu im Gasto-Magazin zitiert: „Wir halten bewusst an einer rechtlichen und ergebnisverantwortlichen Selbständigkeit aller Brauereien fest, da wir überzeugt sind, dass die operative Eigenständigkeit der beste Weg ist, das Potenzial der Marken optimal auszuschöpfen!“ Damit liegt die Führung der Marke König auch in Zukunft verantwortlich bei Peter Reichardt, Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer der König Brauerei, und die der Marke Licher bei dem dortigen Marketing- und Vertriebsgeschäftsführer Rainer Noll. Peter Rikowski verantwortet neben seiner koordinativen Funktion in der Bitburger-Gruppe zudem die Marketing- und Vertriebsführung der Marke Bitburger. Für den Köstritzer/Wernesgrüner-Vertrieb zeichnet Geschäftsführer Frank Siegmund verantwortlich.