Was aus dem Adambräu wurde
Der Presse ist zu entnehmen, dass das Tiroler Architekturzentrum nun im ehemaligen Gebäude des Adambräu - schräg gegenüber vom neuen Innsbrucker Hauptbahnhof (Foto ca. 1930, aus Archiv Franz Peter Brasdauski) - eingezogen ist. Die Zeitung würdigt dabei auch die Qualitäten des Industriebaus und schreibt unter anderem: "Das 'neue' Haus ist ein altes: Es wurde in den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts nach den Plänen des Architekten Lois Welzenbacher auf dem Areal der seit 1825 existierenden Brauerei gebaut. Es ist einer der wenigen noch erhaltenen Bauten Welzenbachers, der für Tirol von großer Bedeutung war (gest. 1955 in Absam). Da nur wenig Grundfläche zur Verfügung war, entstand das erste vertikal organisierte Sudhaus der Welt - und das zweite Hochhaus von Innsbruck. Der Bier-Produktionsprozess wurde von oben nach unten abgewickelt."
Dem ist hinzuzufügen, dass das englische Konzept einer "Tower-Brewery", bei dem vom Schroten des Malzes unter dem Dach bis zum Anstellen der Würze im Gärkeller die Verwendung von Pumpen vermieden wird, schon länger bekannt und angewendet wurde. Es dies schont die Maische und die Würze während des Brauvorgangs und es spart außerdem Energie.
Das Adambräu ist seinerzeit aus einer Gastwirte-Genossenschaft entstanden, durch die Fusion von Steirerbrau und BrauAG zur BrauUnion ergab sich der Synergieeffekt, dass die Produktion von Adambräu (an dem sich die Steirer beteiligt hatten) und Bürgerbräu (seit den zwanziger Jahren ein Betrieb der BrauAG) am Bürgerbräu-Standort, einige hundert Meter östlich der Adambräu-Braustätte zusammengelegt wurde. Das Bürgerbräu wurde 2003, kurz vor dem Verkauf der BrauUnion an Heineken zugesperrt.
Die Presse findet wenig dabei: "Heute liest man hier nicht Biersud; hier braut sich Architektur zusammen."
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