Wenig Europäisches beim World Beer Cup
Es gab durchaus Achtungserfolge für Österreich - Silber für das Roggenbier der Schremser Brauerei in der Kategorie Rye Beer, ebenfalls Silber für den in Österreich gar nicht erhältlichen Doppelbock Dunkel der Brauerei Schloss Eggenberg in Vorchdorf und Gold für die amerikanische Version des Trumer Pils aus der Trumer Brewery Berkeley.
Aber insgesamt sind deutsche und österreichische Biere unterrepräsentiert - weil viele der 91 prämierten Bierstile hierzulande gar nicht gebraut werden. Wobei es natürlich keine Garantie wäre, wenn die deutschen und österreichischen Brauer plötzlich die Pale Ales, Stouts und Porters entdecken würden. In der Kategorie der Belgier hatte es sogar ein Österreicher versucht, nämlich der rührige Gerhard Forstner von der Handbrauerei in Kalsdorf. Gegen die internationale Konkurrenz hatte er - diesmal - keine Chance.
Selbst in den immerhin zehn Kategorien von Bieren belgischen Stils dominieren hervorragende Vertreter aus Brauereien wie Russian River, Allagash, Port Brewing, Goose Island und Ommegang. Dabei schicken die Belgier immerhin etliche ausgezeichnete Biere in die Konkurrenz. Beim festlichen Awards Dinner hat es richtig weh getan, dass etwa das "Brugse Zot Blond" aus der Brouwerij De Halve Maan Gold in der Kategorie Belgian and French Style Ale gewonnen hat - das wird nicht mehr vorkommen, weil diese hübsche Brauerei (bisher auch eine Top-Touristenattraktion in Brügge) leider zusperrt.
Daraus könnte man schließen, dass nicht nur die deutschen Biertrinker, sondern auch die Belgier zu wenig schätzen (sprich: zu fairen Preisen bezahlen), was sie an ihren Weltklasse-Brauern haben.
Und umgekehrt: Die Weltklasse-Brauer, die es dieseits des Atlantiks gibt, trauen sich nicht, besondere Biere zu brauen, weil das europäische Publikum das gar nicht honoriert. Ein böser Teufelskreis!
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